Ist das Müll oder wird das Kunst?

Allgemein 26. Juni 2021
Info zu einem Kunstworkshop in einer Kindertagesstätte

Wie  ich ein Kunstprojekt für eine Kindertagesstätte konzipierte und wie ich es dann gemeinsam mit den Erzieherinnen und einer sehr energiegeladenen Leiterin umsetzte. 

Es folgt eine kurze Beschreibung des Konzeptes und was das Ganze eigentlich soll. Die Kinder sammeln mit ihren Eltern kleines, kaputtes Spielzeug (wovon es in den meisten Haushalten jede Menge gibt)Gleichzeitig sollten auch alte Kartons (Versandkartons, Schuhkartons etc.) gesammelt werden. Mit diesen  Dingen sollten in der KITA Bilder zuerst geklebt und dann bemalt werden. Hintergrund ist, möglichst kein neues Material zu kaufen, sondern alten kaputten Dingen einen neuen Wert zu verleihen. 
Soweit die Idee.
Wie mir erzählt wurde, gab es großen Anklang bei den Eltern. Was mich freute und die KITA auch. 

Wie sah das  Ganze nun in der Realität aus? Würden die Kinder sich auch darüber freuen? Würden Sie mitmachen? Wie würden die Bilder wohl aussehen?

Darstellung der Vorbereitung des Bildes

Mitte Juni fuhr ich nun vormittags eine Woche lang  in die KITA und  erklärte Kindern, wie Erzieherinnen, was nun passieren sollte. Das Spielzeug sollte nun auf den Pappen arrangiert und aufgeklebt werden. Die Kinder fanden es super. Manchen fiel es gar nicht so leicht, sich von ihrem „Spielzeug“ zu trennen, aber irgendwann überwog dieses „ich mache etwas neues Tolles“

75 Kinder klebten mit. Hui, eine große Gruppe, die auch erst mal organisiert werden musste. Das Team der KITA unterstützte so großzügig und liebevoll. Manche Kinde hatten schon vorher  ein Bild vor Augen beim Kleben. Ein Kind klebte einen Unfall mit kaputten Autos und kaputten Gummi-Tieren. Genial. Ein Kind malte mit einer Engelsgeduld das ganze Bild blau. Ein neuer Yves Klein?

Neues aus Müll in blau
Ein Kind hat ein Bild gemacht aus altem Spielzeug
blaues bild mit pink

Kreativität hing in der Luft und alle Kinder waren so konzentriert dabei.
Bis zum Ende der Woche wurde dann alles bemalt und weil das Wetter mitspielte, konnten wir auf dem KITA-Gelände auch eine Ausstellung mit allen Bildern veranstalten. So konnten sich auch die Eltern, die neuen Kunstwerke ansehen.
Die Realität hat meine Phantasie bei weitem übertroffen und ich wünsche mir noch viele KITAs, die sich auf ein solches Projekt einlassen.

Gerne bedanke ich mich bei Nicole Germer, die mich empfohlen hat und Hedi Oettershagen, Leiterin der KITA Regenbogen, die mich so herzlich willkommen hieß und mich tatkräftig mit ihrem Team unterstützte.